Medizinisch
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Was sind die Ursachen von Tinnitus?
Hörverlust als Altersfolge ist bei weitem die häufigste Ursache für Tinnitus.
Andere Auslöser können sein:
– Schäden am Trommelfell
– Mittelohrentzündungen
– die Menière-Krankheit
– ein akustisches Trauma ausgelöst durch zu laute Geräusche
– gewisse Medikamente
– Kopfverletzungen
– Kieferprobleme (craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD)
– StressIn seltenen Fällen wird Tinnitus mit Hörverlusten in Verbindung gebracht, die durch eine Blockade oder eine andere Beeinträchtigung des Mittelohrs verursacht werden. Sie verhindert die Weiterleitung der Schallwellen in das Innenohr.
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Was sind die Symptome bei Tinnitus?
Die Erfahrungen von Menschen, die an Tinnitus leiden, sind sehr unterschiedlich. Viele beschreiben ihn als ein irritierendes Klingeln im Ohr. Für andere hört er sich wie ein Rauschen, Sausen, Piepen, Pfeifen oder Pochen an. Er tritt in einem oder beiden Ohren oder im Kopf sowie, in seltenen Fällen, außerhalb des Kopfes auf. Die meisten nehmen ihn den gesamten Tag als kontinuierliches oder in der Lautstärke schwankendes Geräusch wahr. Bei zunehmender Stille, etwa nachts, wenn sie nicht so stark von anderen Tönen überdeckt werden, sind die Ohrgeräusche deutlicher zu hören. Bei anderen kommt und geht das Geräusch. Einige Betroffene berichten von einem einzigen Ton, während andere eine ganze Palette an Tönen und Geräuschen hören. Zusätzlich zu all diesen allgemeinen Variationen kann auch das Ohrgeräusch selbst sowohl in der Tonhöhe als auch in der Lautstärke variieren.
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Wer ist von Tinnitus betroffen?
Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen ist die öffentliche Wahrnehmung von Tinnitus gering, obwohl rund 10% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens unter den Symptomen leiden. Das entspricht ca. 10 Millionen Menschen in Deutschland.
Wenn man die neuesten Bevölkerungszahlen aus den USA zugrunde legt (2019 waren es etwas mehr als 328 Millionen), sind es dort allein 32-49 Millionen Menschen, die mit Tinnitus-Symptomen leben. Menschen aller Altersgruppen können daran erkranken, sogar Kinder. Statistisch gesehen tritt Tinnitus jedoch häufiger bei Erwachsenen auf, da er mit einem Hörverlust einhergeht, der vermutlich mit dem Alter zunimmt.
Bei vielen Menschen tritt Tinnitus nur für kurze Zeit auf („akuter Tinnitus“ ist ein Tinnitus, der höchstens drei Monate andauert). Er kann auftreten, wenn man lauter Musik ausgesetzt war, z. B. bei einem Konzert oder über Kopfhörer, er kann aber auch durch übermäßigen Ohrenschmalz oder infolge einer Erkältung oder einer Grippe entstehen. In vielen Fällen verschwindet er wieder, aber bei einigen Menschen bleibt es bestehen und kann zu einem chronischen und lästigen Problem werden.
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Was ist Neuromodulation?
Die Neuromodulation ist eine Behandlung, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen wie Schmerzen und Depressionen eingesetzt werden kann.
Dabei wird die Aktivität der Nervenzellen verändert, indem ein Reiz (z. B. ein milder elektrischer Impuls) auf das Nervensystem ausgeübt wird. Durch diese Stimulation wird die Körper- oder Hirnaktivität so verändert oder angepasst, dass sich die jeweiligen Beschwerden bessern.
Lenire setzt Neuromodulation zur Linderung von Tinnitus ein.
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Welche Art von Tinnitus habe ich?
Im Allgemeinen werden zwei Arten von Tinnitus unterschieden: Subjektiver Tinnitus und objektiver Tinnitus.
Subjektiver Tinnitus ist ein Tinnitus, den nur die betroffene Person selbst hören kann. Dies ist die häufigste Art von Tinnitus und umfasst alle oben genannten Symptome.
Objektiver Tinnitus ist ein Tinnitus, den Ihr Arzt bei einer Untersuchung mit einem Stethoskop am Ohr hören kann. Diese seltene Art von Tinnitus kann durch ein Problem mit den Blutgefäßen oder durch Kontraktionen der Ohrmuskeln verursacht werden.
Lenire ist eine bimodale Neuromodulationsbehandlung, die sich auf den subjektiven Tinnitus konzentriert; daher dreht sich auf unserer Website alles um den subjektiven Tinnitus.
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Was ist Neuroplastizität?
Unter Neuroplastizität versteht man die Fähigkeit des Gehirns, sich ständig neu zu vernetzen und neue Verknüpfungen herzustellen. Dieser Prozess hält das ganze Leben lang an. Für gewöhnlich handelt es sich hierbei um hilfreiche Vorgänge, etwa wenn wir das Spielen eines Instrumentes oder eine Sprache erlernen. Man spricht dann von adaptiver Neuroplastizität.
Allerdings gibt es auch Formen von maladaptiver Neuroplastizität mit negativen Folgen. Wenn unser Gehirn beispielsweise versucht, sich infolge eines Hörschadens neu zu vernetzen, was zur Entstehung von Tinnitus-Symptomen beiträgt, wäre dies eine maladaptive Wirkung der Neuroplastizität.
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Was ist bimodale Neuromodulation?
Unter bimodaler Neuromodulation versteht man die gleichzeitige Stimulation von nicht nur einem, sondern zwei Nerven. Bei der Lenire-Technologie wird beispielsweise eine Stimulation über die Zunge mit einer auditorischen Stimulation über das Ohr kombiniert.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die kombinierte Stimulation dieser beiden Nerven eine stärkere adaptive Neuroplastizität bewirkt, was wiederum die Aufmerksamkeit und Empfindlichkeit des Gehirns gegenüber dem Tinnitus stärker reduziert als die alleinige Stimulation eines einzelnen Nervs. -
Gibt es Einschränkungen für Menschen mit einem überempfindlichen Gehör (Hyperakusis)?
Lenire® wird individuell eingestellt und angepasst. Nach der Anpassung kann die Lautstärke um bis zu 12db erhöht oder reduziert werden. In Fällen von Überempfindlichkeit wird empfohlen, sich vor Beginn der Behandlung mit dem zuständigen medizinischen Fachpersonal zu besprechen.
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Ist die Behandlung nach zwölf Wochen zu Ende? Wie schnell spüre ich eine Veränderung?
Die von Neuromod durchgeführten medizinischen Studien erstreckten sich über einen Zeitraum von zwölf Wochen. Einige Patienten können bereits nach sechs Wochen Ergebnisse erkennen, bei anderen dauert es zwölf Wochen oder länger. Wenn Sie die erste zwölfwöchige Behandlungsphase beendet haben, wird ihr zuständiger Behandler Ihre Symptome überprüfen und anschließend mit Ihnen gemeinsam besprechen, ob eine Fortsetzung (über die zwölf Wochen hinaus) notwendig und für Sie sinnvoll ist.
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Für welchen Tinnitus ist Lenire am besten geeignet?
Lenire wird für Patientinnen und Patienten mit einem sogenannten subjektiven Tinnitus empfohlen. Bei dieser üblichen Form des Tinnitus werden die Geräusche – welcher Art auch immer – nur von der betroffenen Person gehört.
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Schwankung der Tinnitus-Stärke während der Lenire Nutzung
In der klinischen Studie mit 326 Teilnehmern (TENT-A1-Studie) wurde bei manchen Patienten eine Schwankung oder Verschlechterung der Tinnitus-Symptome zu Beginn der Behandlung festgestellt. Im Fortgang der zwölfwöchigen Behandlung wurden diese Veränderungen immer weniger beobachtet. Im Allgemeinen konnten diese Veränderungen nur bei wenigen Patienten festgestellt werden und in keinem Fall kam es zu einer langfristigen Verschlechterung der Symptome. Die Studie zeigt, dass die Behandlung mit Lenire sicher angewendet werden kann.
Es wird empfohlen die Behandlung mit Lenire für mindestens 10 Wochen durchzuführen. Bei einer signifikanten Verschlechterung konsultieren Sie bitte Ihren Behandler.
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Ist Tinnitus ein anhaltendes Problem?
Die meisten Tinnitus-Betroffenen stört der Tinnitus nicht sonderlich; sie empfinden ihn vielleicht nur als leicht lästig und lernen schließlich, damit zu leben. Für manche Menschen kann das Leben mit Tinnitus jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Lebensqualität haben: Er kann Angstzustände, Stress und Depressionen auslösen und das Hörvermögen, den Schlaf und die Konzentration beeinträchtigen. Die gute Nachricht ist, dass Tinnitus, egal ob er leicht oder schwer ist, keine lebensbedrohliche Erkrankung ist.
Glücklicherweise wird bei den meisten Menschen der Tinnitus mit der Zeit besser. Das liegt daran, dass das Gehirn allmählich lernt, den Tinnitus herauszufiltern und ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Dieser Prozess wird als „Habituation“ bezeichnet. Diese Gewöhnung ist eines der Hauptziele von Tinnitusbehandlungen und Tinnitus-Managementtherapien.
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Kann man Tinnitus heilen?
Nein. Es ist jedoch klinisch erwiesen, dass Lenire bei Tinnitus Linderung verschafft. Die klinischen Studien von Lenire haben gezeigt, dass das medizinische Gerät den Tinnitus wirksam lindert und langfristig Erleichterung verschaffen kann. Darüber hinaus hat sich Lenire bei der Linderung von Tinnitus als wirksamer erwiesen als eine reine Audiotherapie.
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Was ist der Vorteil an bimodaler Neuromodulation bei der Tinnitusbehandlung?
Das non-invasive Lenire-Gerät kombiniert die Stimulation auditiver Nerven (über das Ohr) und somatosensorischer Nerven (z. B. über die Zunge). Verschiedene Forschungsarbeiten und klinische Studien haben gezeigt, dass diese Kombination effektiver ist, als die Stimulation eines einzelnen Nervs, wenn es darum geht, die für die Linderung der Tinnitus-Symptome wichtige positive Neuroplastizität auszulösen. Der Prozess wirkt gleichzeitig der ungünstigen Neuroplastizität entgegen, die einen Tinnitus überhaupt erst entstehen lässt.
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Was kann ich tun, wenn ich Tinnitus habe?
Für viele Menschen ist es schwierig, die genaue Ursache ihrer Tinnitus-Symptome herauszufinden.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Patienten mit Tinnitus ihren Hausarzt aufsuchen und sich umfassend untersuchen lassen, um die zugrunde liegende Ursache zu diagnostizieren. In einigen Fällen kann die Beseitigung der Ursache die Wahrnehmung des Tinnitus lindern, z. B. bei einer Ohrenentzündung.
Kann der Hausarzt die Ursache nicht feststellen, werden die Patienten zur weiteren Untersuchung an einen HNO-Arzt überwiesen. Zur weiteren Abklärung des Problems kann eine MRT-/CT-Untersuchung durchgeführt werden.
Die Patienten können auch an einen Hörakustiker überwiesen werden, um ihr Gehör untersuchen zu lassen.
Akustiker, die sich auf Tinnitus spezialisiert haben, können den Betroffenen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und Therapien erläutern und die ihrer Meinung nach am besten geeigneten Methoden für die jeweilige Person aufzeigen.
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Wie kann ich lernen mit Tinnitus umzugehen?
Es gibt derzeit keine Heilung für Tinnitus, aber es gibt Behandlungen, die dazu beitragen können, die Auswirkungen des Tinnitus zu verringern, so dass Sie ein normales, aktives Leben führen können. Das Ziel vieler Behandlungen ist es, Ihnen zu helfen, Ihren Tinnitus so weit zu kontrollieren, dass er keine große Belastung mehr darstellt. Einige Behandlungen zielen auch darauf ab, den Stress zu reduzieren, der mit Tinnitus verbunden sein kann.
Der beste Weg, um Ihren Tinnitus in den Griff zu bekommen, ist der Besuch einer ausgebildeten Tinitus-Fachkraft. Die Behandlung, die einem Patienten empfohlen wird, hängt von der Art des Tinnitus ab und davon, wie sich der Tinnitus auf ihn auswirkt und ob er noch andere Probleme hat. Sie hängt auch davon ab, was für den jeweiligen Patienten angenehm oder akzeptabel ist.
Unabhängig davon, welcher Behandlungsweg Ihnen empfohlen wird, ist es wichtig zu wissen, dass es eine Weile dauern kann, bis eine Besserung eintritt. Manchmal wird eine sofortige Linderung erreicht. Letztendlich geht es aber darum, sich mit dem Tinnitus zu arrangieren und zu erkennen, dass er die Lebensqualität nicht zu stark beeinträchtigen muss, und vor allem, dass man ihn unter Kontrolle bringen kann.