Wie wird chronischer Tinnitus (Ohrgeräusche) mit Lenire behandelt?
Lenire ist ein Medizinprodukt zur Behandlung von chronisch subjektiven Ohrgeräuschen. Der Name Lenire (lateinisch für „lindern“) benennt den Hauptzweck des Gerätes: die Linderung von Tinnitus-Symptomen. Ziel ist es, den Patienten eine Erleichterung von den unangenehmen Geräuschen und den damit verbundenen Beschwerden, wie Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen zu verschaffen – und somit die Lebensqualität zu verbessern.
Die Behandlung nutzt die kombinierte Stimulation. Es werden zeitgleich Stimuli in Form von Tönen an das Ohr und schwachen, elektrischen Impulsen an die Zunge abgegeben. Nach der Untersuchung bei einem HNO-Arzt oder Akustiker stellt dieser das Gerät auf den individuellen Hörverlust ein. Der Betroffene führt die Behandlung anschließend zu Hause durch.
Lenire wurde in umfangreichen klinischen Studien getestet:
95%
der therapietreuen Teilnehmer der TENT-A2-Studie zeigten nach 12 Wochen eine Verbesserung der Tinnitus-Symptome.
91%
der therapietreuen Teilnehmer der TENT-A2-Studie berichten von einer anhaltenden Linderung der Tinnitus-Symptome 12 Monate nach der Behandlung.
500
Neuromod hat in klinische Studien mit mehr als 500 Teilnehmern investiert.
Die Bestandteile des Gerätes
Lenire ist ein Medizinprodukt zur Behandlung von Tinnitus. Es besteht aus drei Hauptkomponenten.
Wie läuft die Tinnitus-Behandlung mit Lenire® ab?
-
Erstgespräch
VerbergenAnzeigenIn einer ersten Beratung stellt ein Arzt, Audiologe oder Akustiker fest, ob bei Ihnen die Behandlung der Ohrgeräusche mit Lenire® empfohlen wird. Dafür führt er eine Anamnese durch und spricht ausführlich mit Ihnen. Es wird diagnostiziert, ob bestimmte Kontraindikationen vorliegen. Lenire® eignet sich für den Einsatz bei subjektivem Tinnitus. Subjektiver Tinnitus ist die häufigste Art von Tinnitus und nur für den Betroffenen hörbar, der ihn erlebt.
-
Anpassung und erste Behandlungsphase zu Hause
VerbergenAnzeigenEmpfiehlt der Behandler die Therapie mit Lenire® wird das Gerät in einer ersten Sitzung auf Ihre individuellen Bedürfnisse eingestellt. Die Stimulation des Gehörs und der Zunge durch Impulse ist dann genau auf Sie angepasst. Der Behandler weist Sie ausführlich in die Bedienung des Gerätes ein. Danach können Sie Lenire bequem in Ihrer gewohnten Umgebung zu Hause oder an jedem anderen Ort Ihrer Wahl nutzen. Die Therapie ist auf mindestens 10 Wochen angelegt.
-
Zwischengespräch und zweite Behandlungsphase zu Hause
VerbergenAnzeigenSie nutzen Lenire® nun selbstständig in Ihrer gewohnten Umgebung. Es wird empfohlen, jeden Tag mindestens 30 bis 60 Minuten dafür einzuplanen.
Besonders wichtig ist hierbei, dass die Behandlung in einer stillen und angenehmen Umgebung erfolgt. Zu laute Geräusche können Sie stören. Je entspannter Sie sich während der Therapie fühlen desto besser. Hilfreich ist es auch, eine gewisse Routine zu entwickeln. Führen Sie die Behandlung jeweils möglichst zur gleichen Zeit (oder zu gleichen Zeitpunkten) durch.
Nach 6 bis 12 Wochen findet ein Zwischengespräch mit Ihrem behandelnden Arzt oder Akustiker statt. Das medizinische Fachpersonal kann das Gerät auf den aktuellen Behandlungsstand konfigurieren.
Der Behandlungsplan sieht eine tägliche Anwendung des Gerätes über einen Zeitraum von mindestens 10 Wochen durch den Betroffenen vor. So kann der Tinnitus nachhaltig reduziert werden.
-
Abschlussgespräch
VerbergenAnzeigenNach weiteren 6 – 12 Wochen der Tinnitus-Behandlung mit Lenire® erhalten Sie einen weiteren Termin bei Ihrem Arzt oder Akustiker. In dem Termin werden der Verlauf sowie der Erfolg der Behandlung überprüft. Ein Fragebogen misst den Erfolg der Tinnitus-Behandlung. Das behandelnde Fachpersonal bespricht mit Ihnen Vorschläge zum weiteren Vorgehen.
-
Fortsetzung der Tinnitus-Therapie mit Lenire®
VerbergenAnzeigenEine Fortsetzung der Behandlung ist ebenso denkbar wie deren Beendigung. Das hängt davon ab, wie erfolgreich die Therapie verlaufen ist. Genaueres wird Ihr HNO-Arzt oder Akustiker mit Ihnen besprechen. Sollten während der Therapie Probleme auftreten, informieren Sie bitte umgehend Ihren Behandler. Möglicherweise müssen Anpassungen an den Einstellungen vorgenommen werden. So kann die Stimulierung auf eine für Sie möglichst angenehme Art reguliert werden.
Wichtige Fragen und Antworten zur Tinnitus-Behandlung mit Lenire
-
Für welche Personen ist Lenire nicht geeignet?
- Minderjährige
- Während einer Schwangerschaft, es sei denn, es wird von einem Arzt angeordnet.
- Betroffene mit einem Herzschrittmacher, Defibrillator oder ein anderes aktives implantierbares Gerät
- Betroffene, die an Epilepsie oder anderen Erkrankungen leiden, die zum Bewusstseinsverlust führen können.
- Betroffene, die Läsionen, Wunden oder Entzündungen in der Mundhöhle haben.
- Betroffene, die an einer Krankheit leiden die eine Empfindlichkeitsstörung an der Zunge verursacht.
Es muss vor Therapiebeginn abgeklärt werden, ob Sie für die Behandlung mit Lenire geeignet sind, dies kann durch den Behandler in Ihrer Nähe entschieden werden.
-
Braucht es einen operativen Eingriff?
Ein operativer Eingriff ist nicht erforderlich. Der HNO-Arzt oder Akustiker passt das Gerät gezielt auf Ihre Bedürfnisse an. Sie führen die Therapie dann zu Hause durch.
-
Wie nachhaltig ist die Therapie für Tinnitus-Betroffene?
80,1% der therapietreuen Teilnehmer einer Studie mit 326 Probanden berichten auch 12 Monate nach der Behandlung von einer Verbesserung ihrer Tinnitus-Symptome.
-
Wie viel kostet das Gerät?
Die Kosten für Lenire umfassen die Diagnose – und Therapiekosten des Behandlers und die Kosten für das Gerätesystem. Zu Beginn der Behandlung wird eine ausführliche Diagnose durchgeführt. Die Lenire-Behandler sind alle geschult und ausgewiesene Tinnitus-Experten.
Neuromod Devices stellt das Gerät her und bietet Ärzten eine Orientierungshilfe zu den empfohlenen Verkaufspreisen für die Behandlung. Der Preis für das Behandlungsprogramm wird jedoch von jedem Arzt selbst festgelegt, wobei die Kosten für seine Zeit und sein Fachwissen sowie das Gerät selbst berücksichtigt werden.
Bitte kontaktieren Sie einen behandelnden Arzt oder Akustiker, wenn Sie mehr über die Kosten erfahren wollen: Arzt und Akustiker finden.
-
Informationen zur Kostenübernahme (Erstattung) der gesetzlichen Krankenkassen zu neuen Behandlungsmethoden
Lenire ist eine sehr neue Behandlungsmethode, leider gibt es noch keine generelle Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt die Möglichkeit einen Einzelfallantrag einzureichen, hier entscheidet jede Krankenkasse dann individuell. Die Prüfung eines Antrags durch die Krankenkassen kann jedoch mehrere Wochen dauern.
Lenire in den Medien
Durch die positiven Ergebnisse der klinischen Studie haben viele Medien über Lenire berichtet.
- 26/05/2023NDR Fernsehen: Gegen das Piepen – Neue Behandlungsmethode für Tinnitus-Patienten
- 03/10/2021Stern: Kopfhörer. Weißer Löffel im Mund. Hilft ein neues Gerät gegen Tinnitus? Ein Selbstversuch
- 06/07/2021Tinnitus-Therapie mittels Neuromodulation
- 28/05/2021meinHörgerät.de – Neue Lenire-Therapie verbessert Tinnitus-Symptome
- 07/03/2021Trends der Zukunft – 80 Prozent Erfolg gegen Tinnitus: Neurologe setzt auf elektrische Zungenstimulation
- 19/02/2021Deutsche Welle – Elektrische Stimulanz der Zunge hilft gegen Tinnitus
- 17/02/2021Technology Review, heise.de, – Gegen Tinnitus: Die Zunge hört mit
- 18/11/2020Higgs -Neue Therapie Ein Gerät soll gegen Tinnitus helfen
- 07/12/2020SRF: Studiogespräch mit Tinnitusexpertin Nicole Peter
- 08/02/2020Wissenschaft.de – Vielversprechende Therapie gegen Tinnitus
- 08/10/2020Deutschlandfunk – Neue Therapie für Tinnitus Stimulation von Zunge und Ohren hilft gegen Ohrgeräusche
Melden Sie sich für unseren Newsletter an
In unserem Newsletter erhalten Sie aktuelle Informationen zu Lenire sowie hilfreiche und aktuelle Informationen rund um das Thema Tinnitus.
Wo kann ich Lenire bekommen?
Lenire kann helfen, die Symptome von Tinnitus zu lindern.
