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Vorgestellt: Lenire-Partner Thomas Borgå aus Dänemark

Vorgestellt: Lenire-Partner Thomas Borgå aus Dänemark

Thomas Borgå, Inhaber und Leiter der Spezialklinikken Borgå, ist einer der erfahrensten Tinnitus-Therapeuten Dänemarks. Er bietet nicht nur Tinnitus-Behandlungen an, sondern ist auch Dozent, Augenspezialist und hoch qualifizierter Akupunkteur.

Erzählen Sie uns etwas über den Tinnitus-Spezialisten Thomas Borgå

Als ich 12 Jahre alt war, habe ich mir in den Sommerferien ein amerikanisches Buch über Reflexzonenmassage gekauft. Das war damals, Mitte der achtziger Jahre, eine sehr umstrittene Behandlungsform. Den ganzen Sommer lang habe ich mich in dem Buch vergraben und meiner Familie jedes neue Detail erzählt. Die Vorstellung, dass man Menschen bei verschiedenen Beschwerden oder Krankheiten helfen kann, ohne Medikamenteneinsatz oder Operation, einfach durch die Stimulation bestimmter Punkte im Körper, fand ich wahnsinnig spannend.

Nach meinem Schulabschluss absolvierte ich eine Ausbildung zum Akupunkteur und wurde bald von verschiedenen größeren Unternehmen für die Behandlung ihrer Mitarbeiter eingestellt. Als ich Mitte zwanzig war, waren meine Tage bereits mit Behandlungen von früh bis spät ausgebucht.

Die Finanzkrise traf meine Firmenkunden hart, und 2010 schlug ich einen anderen Weg ein und eröffnete eine Privatklinik in einem schön restaurierten alten Gebäude im Zentrum meiner Heimatstadt, mitten in Jütland, im westlichen Teil Dänemarks. Innerhalb weniger Jahre kamen Patienten aus ganz Dänemark und übernachteten in Hotels und Ferienhäusern. Im Jahr 2017 kaufte ich daher eine große Villa, so dass wir seitdem auch Behandlungsaufenthalte mit Übernachtung anbieten können.

Jetzt bin ich 47 Jahre alt. Ich habe einen Freizeitbauernhof auf der Insel Fur, im Limfjord. Ich habe drei Söhne, eine Partnerin und den besten Job, den ich mir vorstellen kann.


Wie sind Sie zu Ihrem Interesse an Tinnitus und seiner Behandlung gekommen?

Im Laufe der Jahre habe ich mich immer für Erkrankungen interessiert, die in der öffentlichen Gesundheitsversorgung wenig beachtet werden und bei denen die Patienten zu hören bekommen: „Da kann man leider nichts machen.“ Tinnitus ist eine der Störungen, die die Lebensqualität vieler Menschen enorm beeinträchtigen, aber lange Zeit war es fast unmöglich, sie zu behandeln – weder medizinisch noch mit anderen Mitteln.

Aber ich war von Natur aus schon immer sehr neugierig und wissbegierig. Deshalb bin ich im Laufe der Jahre vor allem in Europa herumgereist, um nach neuen und wirksamen Behandlungsmethoden zu suchen, die in Skandinavien eingeführt werden könnten. So stieß ich 2016 auf einer Reise nach Berlin auf ein Konzept zur Tinnitusbehandlung, das vielversprechend klang. Nach mehr als einem halben Jahr Schulung führten wir die Behandlung in Dänemark ein.

Die Behandlung dauerte allerdings sehr lange und erforderte sowohl eine disziplinierte Mitarbeit des Patienten als auch Geduld, aber sie wirkte sich bei der großen Mehrheit positiv auf die Lebensqualität, sogar, wenn die traditionelle Medizin sie schon als hoffnungslos eingestuft hatte.

Das gab mir den Mut, weiter mit Tinnitus zu arbeiten und in den Aufbau einer seriösen und glaubwürdigen Klinik für moderne Tinnitusbehandlung zu investieren. Ich wollte eine Klinik, in der wir uns um Patienten mit akutem Tinnitus kümmern und versuchen, die negative Stressspirale aus Geräuschempfindlichkeit, Tinnitus und schlechtem Schlaf zu durchbrechen. Diese Faktoren ergeben zusammen einen sich selbst verstärkenden und giftigen Tinnitus-Cocktail, wenn man nicht gegensteuert.

Heute ist die Tinnitus-Behandlung mein Ding geworden. Es gibt so viele Menschen da draußen, die dringend Hilfe brauchen und nur den Ratschlag bekommen, „zu lernen, damit zu leben“. In den meisten Fällen können wir definitiv mehr für sie tun.


Warum haben Sie sich entschieden, den Patienten das Lenire Tinnitus-Behandlungsgerät anzubieten?

Seit vielen Jahren verfolge ich mit Interesse die Studien zu Lenire und anderen Tinnitus-Studien. Es gab Hinweise, dass die Stimulation des Vagusnervs in Kombination mit der Klangtherapie der bestmögliche Weg für die zukünftige Behandlung von Tinnitus sein könnte.

Wenn man davon ausgeht, dass diese Kombination eine wirksame Methode zur Verbesserung des Tinnitus ist, ist die Stimulation der Zunge der optimale Weg, um den Vagusnerv zu beeinflussen. Die Zunge ist ein Muskel, der von einer Membran und einer feuchten Umgebung umgeben ist. Dadurch erfolgt die Übertragung der elektrischen Impulse viel direkter, als wenn der Vagusnerv über die Haut stimuliert wird.

Da Lenire das einzige auf dem Markt zugelassene Gerät für die Zungenstimulation ist und das Gerät einen sehr professionellen und gut gemachten Eindruck machte, waren wir von der Wirkung überzeugt und konnten das Gerät mit großem Stolz auf dem dänischen Markt einführen.

Aber genauso wichtig ist, dass ich bei den vielen ersten Treffen mit Neuromod Devices den klaren Eindruck gewonnen habe, dass das Unternehmen nicht nur umfangreiche Forschung betrieben hat. Das Entwicklungsteam verfügt auch über viel praktisches Wissen zur Tinnitus-Behandlung, mit all den Aspekten rund um Psychologie, Lebenswandel und andere Faktoren, die oft im Auge behalten werden müssen, wenn die Behandlung erfolgreich und nachhaltig sein soll.

Ich bin davon überzeugt, dass Neuromod seinen Erfolg in erster Linie an der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten misst und weniger an kurzfristigen Verkaufszielen eines Massengeschäfts. Ich hatte daher das Gefühl, dass unsere Werte, unser Verständnis für die Komplexität der Tinnitus-Behandlung und unsere allgemeinen Ziele zusammenpassen. Es ist eine professionelle Zusammenarbeit, die ich sehr zu schätzen gelernt habe. 


Warum ist es so wichtig, dass die Behandlung von einem Tinnitus-Experten überwacht wird?

Die Tinnitus-Behandlung unterscheidet sich von allen anderen Behandlungsformen. Patienten, die von Tinnitus betroffen sind, durchlaufen in der Regel mehrere Phasen:

In der akuten Phase sind sie oft von der Befürchtung geplagt, dass sich der Tinnitus verschlimmern könnte oder dass sie ihn nie wieder loswerden könnten. Dieser Stress und die Angst verstärken den Tinnitus und können zu einem Teufelskreis werden, der nur schwer zu durchbrechen ist. In dieser Phase ist es äußerst wichtig, für eine gute Nachtruhe zu sorgen, Vertrauen und realistische Hoffnung zu schaffen und die Erwartungen zu dämpfen.

Danach ist es wichtig, mit der Behandlung zu beginnen, damit so schnell wie möglich eine körperliche Besserung eintritt, denn die körperliche Besserung wird sich auf die psychische auswirken, und der Patient wird eine schlechte Spirale in eine gute umkehren.

Patienten, die schon seit vielen Jahren an Tinnitus leiden, befinden sich in der Regel in einer völlig anderen Situation. Sie können in gewisser Weise mit chronischen Schmerzpatienten verglichen werden, die im Laufe der Zeit gelernt haben, mit ihrer Krankheit zu leben, allerdings auf Kosten ihrer Energie und ihrer Lebensqualität.

Diese Patienten haben oft alle möglichen Behandlungen, Medikamente und gut gemeinten Ratschläge ausprobiert, meist ohne Erfolg. Diese Patienten brauchen eine ganz andere Behandlung als die akut Betroffenen.

Dies ist ein Beispiel dafür, dass Tinnitus ein komplexes Leiden ist, bei dem körperliche und psychologische Faktoren oft nicht voneinander getrennt werden können.

Wenn wir als Therapeuten eine positive Verbesserung des Tinnitus für unsere Patienten erreichen wollen, ist es wichtig, dass wir alle diese Faktoren verstehen, sonst werden wir unser Ziel nicht erreichen. Das setzt voraus, dass man sich als Therapeut für den Tinnitus und die Menschen, die davon betroffen sind, interessiert, und dieses Verständnis oder diese Einsicht, wenn man so will, ist leichter zu erreichen, wenn man sich jeden Tag intensiv mit dem Tinnitus beschäftigt.


Was war Ihr größter Erfolg mit der Lenire Tinnitus-Behandlung?

In den meisten Fällen stellen wir fest, dass sich der Tinnitus in nur 3 Monaten auf ein Viertel oder ein Fünftel reduziert, und oft verbessert sich auch das Hörvermögen des Patienten, und die Geräuschempfindlichkeit verschwindet.

In der Praxis haben wir festgestellt, dass der Tinnitus das Leben der Patienten nicht mehr übermäßig negativ beeinflusst, sondern dass sie ihm kaum noch Beachtung schenken.

Wenn ich das noch einmal mit einem Schmerzpatienten vergleiche: Die Betroffenen erleben einen Übergang von abnormen Dauerschmerzen, die ein Leben ruinieren können zu leichten Verspannungen im Rücken.