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Entspannung und Ausgleich in der Natur – Stadtedition

Ein Schwan schwimmt in Nahaufnahme über einen Teich.

Der Lenire-Blog greift das Thema Tinnitus auf vielfältige Art und Weise auf. Wir teilen Beiträge zum aktuellen Stand der Wissenschaft, laden Betroffene ein, von ihren Erfahrungen zu berichten und geben Inspiration für Aktivitäten, die die Entspannung fördern und das Wohlbefinden steigern. Die Beiträge von Gastautoren geben dabei stets ihre persönliche Perspektive auf das Thema wieder.

In Woche zwei widmet sich Sozialpädagogin und Tinnitus-Betroffene Brigitte Schubert der Naturverbundenheit aus Sicht des Stadtlebens. Sie zeigt auf, inwiefern man auch im Häuserdschungel durchatmen und auftanken kann.

Leben in der Stadt und Erholung in der Natur

Auch in der Stadt gibt es Möglichkeiten, sich durch Naturmomente zu entspannen. Ich möchte gerne einige Ideen mit Ihnen teilen:

  • Schaffen Sie grüne Oasen im Kleinen, z.B. mit einer Blumenschale vor dem Haus, Kräutern auf der Fensterbank oder Balkon- und Hofbegrünung.
  • Lenken Sie die Achtsamkeit auf Ihre Umgebung, wenn die eigene Wohnsituation keine Begrünung zulässt. Entdecken Sie bspw. Sommerblüher in der Nachbarschaft.
  • Nutzen Sie Naturmomente zum Innehalten. Bleiben Sie z.B. beim Spaziergang am Wasser stehen und beobachten die Wellen für einen Augenblick oder genießen die Sonnenstrahlen.

Wie kann man üben, sich draußen zu entspannen?

Es braucht Zeit, in der Natur anzukommen. Dazu zählt es, bewusst zu atmen. Ich suche mir einen Platz, an dem ich mich wohlfühle. Das kann eine Bank im Wald oder Park sein, ein alter Baum oder eine Freifläche in der Sonne. Hier verweile ich im Sitzen oder Stehen. Meine Aufmerksamkeit richte ich auf meine Atmung und die Umgebung.

Mir kommt manchmal ein Satz in den Sinn, mit dem Astrid Lindgren ihren Vater zitierte: „Hier sitzen wir, du und ich, und haben`s schön.“ Er greift für mich genau dieses Genießen des Augenblicks auf. Der Freiraum ermöglicht es, sich auf Einzelwunder zu konzentrieren. Einen Moment mit dem Blick bei Schmetterlingen, Bienen, Blüten oder Blättern zu verweilen, wirkt beruhigend. Zusätzlich kann man sich sagen: „Es ist alles gut, wenn solche Wunder um mich passieren.“

Mit dem Tinnitus spazieren gehen

Wenn ich draußen unterwegs bin, merke ich meinen Tinnitus fast nicht. Die Naturgeräusche überdecken ihn auf sanfte Weise. Es gibt kaum einen Zeitpunkt oder Ort, an dem man draußen keine Geräusche hört. Die Konzentration widmet sich dem Wind, Wasser oder Vogelgezwitscher, den Tieren oder Schritten. Diese Töne bilden einen Gegenpol zu den Ohrgeräuschen. Ich lasse mich immer wieder gerne überraschen, was ich Neues höre. Achten Sie doch heute auch einmal bewusst auf ihre Umgebung, wenn Sie vor die Tür gehen.